Kritik - Natural Born Killers

Titel:                                    Natural Born Killers
Regisseur:                            Oliver Stone
Besetzung:                           Woody Harrelson - Mickey Knox
                                            Juliette Lewis - Mallory Knox
                                             Robert Downey JR. - Wayne Gale
                                            Tommy Lee Jones - Dwight McClusky
                                            Tom Sizemore - Jack Scagnetti
Laufzeit:                               1 Stunde & 58 Minuten 
Genre:                                  Action / Krimi 
Kinostart:                             Oktober 1994 
Zum Trailer

Inhalt:
52 Tote in drei Wochen - auf seiner Reise durch die USA hinterlässt das Killerpärchen Mickey und Mallory Knox eine blutige Spur. Auf ihrer Fährte ist nicht nur der toughe Polizist Jack Scagnetti - auch die Medien haben sich längst an ihre Fersen geheftet, allen voran der ruchlose Reporter Wayne Gale. Die Killer werden zu gefeierten Stars...

5 Worte zu Natural Born Killer:
Krank
Kränker 
Gewaltverherrlichend 
Verwirrend
Hektisch

3 x Pro
1. Woody und Juliette spielen die Wahnsinnigen auf eine wahnsinnige Art und Weise und wirken dementsprechend auch so. Sie sprühen in dem ganzen Film pure "Gewalt" aus und sind faszinierend und abstoßend zu gleich. Auch Downey JR. und Tommy Lee Jones laufen hier zur Höchstform auf!
2. Der Film ist so anders das ich immer noch nicht weiß ob es mir gefällt oder nicht. Mal sind die Bilder schief, dann grün oder neongelb. Es werden Comicszenen eingeblendet, Dialoge werden abrupt abgebrochen und in manchen Szenen hören wir das Gelächter eines Publikums. Durch Fensterscheiben und  auf Wänden sehen wir nicht die entsprechenden Kulissen sondern Fernsehausschnitte, die wie selbstverständlich mitlaufen. Immer wieder werden dämonische Fratzen eingeblendet und von Farbe in Schwarz-Weiß gewechselt. "Natural Born Killers" wirkt nicht mehr wie ein Film, sondern wie moderne Kunst. Pop-Art in Form eines echt kranken Trips.
3. Eine Medien-Satire vermengt mit exzessiver Gewalt und einer Menge Sex. Unverfroren, mutig mit durchweg brillierenden Schauspielern. 

3 x Contra
1. Der Film ist künstlerisch und anders. Ja! Aber er ist auch anstrengend. Obwohl ich den Film genial fand, war ich nach einer Stunde tatsächlich erschöpft und überlegte den Rest am folgenden Tag zu Ende zu schauen. Der Film ist hektisch, abgehackt, die Dialoge sind krank und teils wirr. Es ist anstrengend dem Film zu folgen, alle Handlungen zu verstehen und die einzelnen Szenen zu interpretieren. Nach knapp zwei Stunden, musste ich erst einmal erleichtert aufatmen, dass der Film zu Ende war. 
2. Hier wird ganz klar mit Tarantinos Namen geworben, welcher die Story zu "Natural Born Killers" schrieb. Aber nicht überall wo Tarantino drauf steht ist auch Tarantino drin. Man fand ihn in machen Szenen und Dialogen wieder. Dennoch ist der Film kein üblicher Tarantino und wer dies erwartet wird wahrscheinlich enttäuscht. Es ist kein Tarantino und muss es auch nicht sein, schließlich ist der Film, so wie er ist, wirklich ein geniales Meisterwerk! Wozu dann Käufer in die Irre führen? Oliver Stone hat hier ein Meisterwerk geschaffen. Und ich denke der Film an sich, ist Werbung genug. 
3. Natural Born Killers ist ab 18. Das liegt nicht daran, dass die Szenen zu brutal und ekelhaft sind. Es ist eher die Gewaltverherrlichung auf der der Film basiert. Mickey und Mallory metzeln sich ihren Weg durch die USA und werden dabei gefeiert wie große Stars. Man sollte diesen Film wirklich als das sehen was er ist - als eine Satire! 

Bester Schauspieler:
Woody! (WOOT WOOT) 

Highlight:
Mickeys Ansprache im Knast

Fazit:
"Natural Born Killers" ist einfach krank und auf gar keinen Fall ein Film für die große Masse. Man muss schon offen dafür sein und den Film so nehmen wie er ist.
Wer gerade unter Migräne leitet sollte den DVD Abend mit diesem Streifen vielleicht auch lieber verschieben ;)