Donnerstag, 28. Dezember 2017

Spielkritik - Layers of fear


Titel: Layers of Fear
Publisher: Bloober Team
Plattform: Playstation 4 / Xbox One / Windows 4
Genre: Psycho-Horror
Release: Februar 2016
Altersfreigabe: Ab 16 Jahren
Zum Trailer

Inhalt:
In Layers of Fear übernehmen wir die Rolle eines besessenen Malers der während der Vollendung seines Meisterstücks durch seine eigene kranke Psyche wandelt. Seine gesplittete Persönlichkeit erkunden wir dabei kapitelweise in Form eines alten Hauses aus der viktorianischen Zeit. Durch das Finden von alten Fotos, Erinnerungsstücken und Notizen tauchen wir stückweise in die Geschichte ein und erfassen Schritt für Schritt das ganze Ausmaß einer schrecklichen Familientragödie.


Kritik: 
Ende letzten Jahres bin ich eher zufällig über Layers of Fear gestolpert und ich habe mich sofort in dieses Spiel verliebt. Licht aus, Kerze an und auf ging es ins Verderben!

In Layers of Fear schleichen wir in der Egoperspektive durch ein altes, dunkles und (meistens) verlassenes Haus. Begleitet werden wir von einem wunderschönen Soundtrack.
Das Spiel ist in einen Prolog und 6 Kapitel unterteilt. Während wir im Prolog noch recht planlos, das leere, aber schöne Haus erkunden, beginnt die richtige Reise erst mit dem Entdecken der Staffelei. Unser Ziel ist es, das Bild zu beenden und ein Meisterwerk zu erschaffen. Mit dem Beginn des Bildes, verlassen wir das Haus des Malers und tauchen ab in seine kranke Psyche. Dabei befinden wir uns zwar immer noch einem Haus, dieses verändert sich jedoch mit jedem Schritt. Türen die gerade noch da waren, sind verschwunden sobald wir uns umgedreht haben. Die Blicke der Gemälde an den Wänden verfolgen uns, Blut tropft aus der Decke, das Licht geht aus und ab und zu erklingt das verzweifelte Weinen einer jungen Frau.
"Layers of Fear" bedeutet übersetzt "Ebenen der Angst" und das trifft den Aufbau des Spiels doch ziemlich auf den Punkt. Jedes Kapitel hat ein anderes "Thema". Jedes Kapitel beschäftigt sich mit einem anderen Trauma des Malers und jedes Kapitel ist schlimmer als das davor.
Dabei sind es nicht die (ziemlich gelungenen) Jumpscars, die uns an die Schmerzgrenze bringen. Es ist die ganze Atmosphäre des Spiels. Die Räume die sich mit jedem Kamerawechsel verändern können, der kreative Aufbau dieses surrealen Albtraums und die packende wie auch grausame Story des Spiels lassen mich Layers of Fear auch nach über einem Jahr nicht vergessen.
Die Grafik ist wunderschön und die Steuerung simpel und eingängig. Bei Layers of Fear geht es nicht darum sich durch das Gruselhaus zu metzeln. Wir erkunden diese Welt Schritt für Schritt (und das recht langsam, da unser Hauptprotagonist ein wenig humpelt), entdecken immer wieder neue Geheimnisse und fragen uns nicht nur einmal "drehe ich mich jetzt um, oder lass ich es lieber bleiben?"
Nach jedem Kapitel war ich heilfroh es endlich hinter mir zu haben und gleichzeitig war ich unendlich traurig, dass es immer mehr auf das Ende des Spiels zu ging. Glück für uns, dass Layers of Fear mit seinen gut versteckten Geheimnissen und den drei optionalen Enden zu einem mehrmaligen Durchspielen einlädt und auch eine kleine Fortsetzung bereits erhältlich ist.

Fazit:
Layers of Fear ist für mich DAS Horrorspiel schlecht hin. Ich liebe das Setting, ich liebe das Gameplay, ich liebe die Story und vor allem liebe ich die Musik (ein Tribut an jeden Pianoverliebten Menschen mit einem Drang zur Melancholie). Ich habe dieses Spiels bereits mehrmals durchgespielt und alleine heute darüber zu schreiben, hat die Lust in mir erweckt, noch einmal in den kranken Verstand des Malers abzutauchen.
Dieses Spiel ist krank und gruselig. Wer ist nicht krank und gruselig mag, sollte einen großen Bogen um Layers of Fear machen! Alle anderen sollten es sich auf keinen Fall entgehen lassen, den hier handelt es sich um einen Schatz der viel zu wenig Aufsehen erhalten hat.



Lustiger Fakt
Tatsächlich ist Layers of Fear eine polnische Produktion. Polen ist vielleicht für sein gutes Essen und den starken Vodka bekannt, aber spieletechnisch haben sie anscheinend auch noch was auf dem Kasten.
Als Logopädin und Frau mit polnischen Wurzeln bin ich deshalb natürlich doppelt stolz darauf, dass ich alle Namen in den Credits problemlos und ohne Versprecher laut mitlesen kann ;)



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